Analabszess/Analfistel

Beim Analabszess handelt es sich um eine Eiteransammlung im Bereich des Darmschließmuskels. Diese entsteht durch eine Entzündung der Proktodealdrüsen, welche zwischen innerem und äußerem Schließmuskel platziert sind und ihren Ausführungsgang im Analkanal haben. Wenn der Ausführungsgang verschlossen ist kann das Drüsensekret nicht abfließen und es kommt zur Abszessbildung. Dieser ist in der Regel unter der Haut um den After als schmerzhafte Vorwölbung sicht- und tastbar.

Bei einer länger bestehenden Entzündung können sich von den Proktodealdrüsen Gänge (Fistel) bilden, welche in der Haut der Analregion münden. Der Verlauf dieser Gänge ist variabel und kann z.B. durch den Schließmuskel verlaufen.

Fisteln können auch als Komplikation eines Morbus Crohn auftreten.

Therapie:

Ein Analabszess muss operativ eröffnet werden. Während der gleichen operativen Sitzung wird eine zugrundeliegende Analfistel als Ausgangspunkt des Abszesses gesucht. Oberflächliche Fisteln werden gespalten, tiefere und durch den Schließmuskel verlaufende Fisteln werden mit einem Faden markiert und erst nach Abheilung der Entzündung entfernt. Der Faden verhindert ein erneutes Auftreten eines Abszesses. Die Art und Weise der Fistelentfernung oder des Fistelverschlusses wird von der Länge der Fistel und der Menge abhängig gemacht.

Nach den Eingriffen wird eine offene Wundbehandlung durchgeführt, so dass die Wundheilung in der Regel mehrere Wochen dauert. Während dieser Zeit sollte der Analbereich durch Duschen sauber gehalten werden.